Ob sich mit Blick auf den Grundlsee die Süßwasserperle leichter in die Fassung einsetzen lässt?
Nun schmiedet mit Julia Hampel die dritte Generation die wertvollen Accessoires in der Goldschmiede Steiner am Grundlsee. Die Steiner’sche Goldschmiede Tradition besteht bereits seit 1968 an diesem Ort.
„Is’ wos, oda is’ wos nit, wos is’ passiert bei uns do?“
Albrecht Syen, Besitzer der Fischerhütte am Toplitzsee weiß, die Natur birgt das größte Geheimnis. Er weiß auch: dieser Ort ist reich an versteckten Schätzen. Den wahren Schatz für sich, hat er bereits gefunden. Das Hier und Jetzt.
„Was bleibt irgendwann über?“
Diese Frage stellt sich Andreas Mayer, Streich- und Saiteninstrumentenerzeuger aus Bad Aussee. Was er außerdem macht: Er lehrt das Holz, ein Klangholz zu sein. Dies tut er nirgendwo lieber als in seiner Werkstatt in Bad Aussee. Er ist überzeugt: „Die Sachn, die ma selber baut, die haben schon a Seel.“
In seiner Brust schlagen zwei ganz gegensätzliche Handwerkerherzen.
Mit Leidenschaft verbindet Peter Wach die beiden Traditionen. Die Familientradition: seidig, bunt, von ruhiger Hand gezeichnet. Die Petertradition: schroff, hart und in seinem Naturell geblieben.
Wie es ist, Teil des Berges zu werden?
Alexander Köberl und die Männer, die im Sandling bei Altaussee das „weiße Gold“ abbauen, wissen tatsächlich, wie es ist „unter Tag“ zu arbeiten und Teil des Berges zu werden. Sie wissen auch, dass ihr Bergwerk Schauplatz einer kunsthistorischen Heldengeschichte war.
„Es ist wichtig, dass nicht nur einer nachgibt, sondern zwei.“
Sepp Steinegger und Heidi Rastl sind Teil der Dorfrichter Tradition in Gößl und befolgen diesen Grundsatz für ihre Dorfgemeinschaft. Was die Leute in Gößl außerdem machen: Sie helfen zusammen, wenn’s brennt.
„Wir årbeiten ålle miteinander und nit gegeneinander.“
Enkelin Anna, Mama Ulli und Oma Helga arbeiten in jedem Fall miteinander. Dass die Rastl-Brandauer Dirndln keine faden Frauen sind, zeigen schon die Farben und Muster ihrer Stoffe. Bei diesen lehnen sie sich gerne aus dem Fenster.
Mit Hammer und Meißel, feiner Hand und sanfter Natur.
Bei ihm selbst sucht man vergeblich nach Ecken und Kanten. Werner Egger versucht zu verwirklichen, was er sich im Kopf vorstellt.
Menschen, die jeden Tag besser spielen wollen als am Vortag.
„Geht eh, reicht eh“, dies gilt für die Ausseer Bradlmusi keines nicht. Es reicht niemals. Deshalb ist ihr Repertoire über die Jahre entsprechend abwechslungsreich geworden. Beim Musizieren geht es ihnen um Ausdruckskraft und um Harmonie. Dies bedeutet: „Durch- setzen då, wo’s notwendig ist, aber nachgeben dort, wo’s a notwendig ist.“
Die Menschen, die Kulturen – sie formten ihn zu einem weltoffenen Mann.
Von Sturm & Drang zu Leib & Seele. Für Lebzelter Hugo Rubenbauer steckt die Würze des Lebens heute in seiner Arbeit. Der süße Honigteig ist seine Leidenschaft.
Wo soll ich anfangen?
Der österreichische Landschaftsmaler Horst Karl Jandl ist wie gefangen von der Landschaft des Ausseerlandes. Viel hat er zu erzählen, über die Menschen, die er gemalt hat. Er wird jedoch sicherlich niemals müde, diese für ihn einzigartige Landschaft mit ihren Menschen in seinen Bildern zu konservieren.
Drei Tog, drei Tog gemma neama hoam, gemma neama hoam!
Das Altausseer Bierzelt – ein Fest ohne Fassade, aber mit einem guten Fundament. Werner Fischer und Franz Pichler kennen die festlichen Grundsätze des Festes.
Altes Ross mit jungem Herzen – das Ruhe und Vertrautheit vermittelt.
„Des is all’s miteinander nit so hektisch, nit so gach und nit so zornig, oafoch a bissl g’miatlicher.“ Der Leiter der Schifffahrt am Grundlsee Thomas Hönegger hält Altbewährtes in Fahrt.
Im Glanz des Brauchtums.
Oberflinserl Ulrike Urban liegt am Herzen, dass das Brauchtum erhalten bleibt. Sie selbst identifiziert sich damit. Seit knapp 50 Jahren trägt Ulrike das ihr vererbte Flinserlgewand. Das Gewand selbst ist über 150 Jahre im Einsatz.
Milder Typ mit feuriger Zunge.
Rainer H.-Baumgartners außerordentlich feiner Geschmack ist gewürzt mit gutem Humor. Er selbst würzt seine Senfkreationen in seiner Senfmanufaktur „AnnaMax“ in Bad Aussee. Wie das alles begann? In Mama’s Rabatel, dem fülligen Gemüsegarten daheim, sagt er. In seiner Kindheit hat sich sein Geschmack manifestiert, der ihn sein ganzes Leben begleitet.
Anfangs ging es ihm um die Hausaufgaben. Heute um die Gemeinschaft.
Otmar Schönmaier ist beim alljährlichen Narzissenfest seit dessen Geburtsstunde 1960 dabei, 48 Mal waren das bisher. Die Narzisse ist seine Traumblume.
Er trug seine Heimat Bad Aussee zwar im Herzen, doch heimzukehren war ihm ein ganz fremder Gedanke.
Markus Wach ist Modeschöpfer und Kunsthanddrucker. Er weiß: „Die Präzisionsarbeit ist bis heute dem Menschen überlassen und keinen Maschinen.“
„Lasset uns das Leben genießen – denn die Zeiten kehren nie wieder.“
Die alten Strassner Pascher haben das Taktgefühl in den Händen und die Lebenslust im Blut. Der eine „gidardelt“, der andere spielt den Fotzhobel. Dazu wird g’sungen und pascht.
Hut ab! In einem 485-jährigen Haus wird mit viel Gespür geformt und plattiert.
Aus der Herstellung selbst macht Hutmacher Alexander Reiter kein Geheimnis. Sein Qualitätsversprechen liegt in der Handarbeit, in der seiner Meinung nach ganz genau jenes bisschen Gespür steckt, das die Dinge von „gut“ und „nicht so gut“ unterscheidet.
Ein Leben lang ein Trommelweib.
Von Männern in Damenkostümen zum immateriellen UNESCO Kulturerbe. Obertrommelweib Andreas Winkler ist eine von ihnen. Von Andreas Berufung und Tradition. Sein Trommelweibergewand sieht noch so aus wie das seiner Vorgänger vor über 250 Jahren. So wie es auf der Fahne steht: „In hundert Jahrn, ihr Leut beinand, gibt’s a no unser Faschingsgwand!“
Zur Ruhe setzen ist keine Option. In Ruhe sitzen? Nur am Stammtisch und zwischen Büchern.
Er ist ein großer Titelträger mit einem kleinen Anhängsel: Finanzminister und Vizekanzler a.D. ist Hannes Androsch, einer der sein Engagement für eine solidarische Zukunft so wenig ablegen wird, wie sein Steirergwand an den Nagel hängen.
„Die Ausseer kennt man an der Tracht. Das ist ein Markenzeichen.“
Für die Schneidermeister Georg und René Haselnus bedeutet ihr „Gwand“ Lebensgefühl und Identität. In der Altausseer Damen und Herren Maßschneiderei Haselnus wird seit Generationen bei den Anproben gemessen und gesteckt und freilich auch gern geredet.
Jahrgang 1926.
Franz Gasperl ist Jahrgang 1926, schießt stehend aufgelegt ohne Brille, und er trifft oft ins Schwarze. In Gaiswinkl, einem versteckten Eck am Grundlsee, liegt die Schießstatt der Grundlseer Schützengesellschaft. Franz ist sich sicher, die Gemeinschaft hält ihn jung.
Eine Stimme, die keine Ruhe geben darf.
Seit 1979 verleiht der Synchronsprecher Wolfgang Pampel den Schauspieler Harrison Ford seine deutschsprachige Stimme, ist unser Han Solo und unser Indiana Jones. Inzwischen befindet er sich im Altausseer Ruhestand und genießt die alltägliche Gelassenheit.
Bier und Grillhendl machen sie schöner, die Lederhose vom Christian Raich.
Ihr Merkmal: Charakterstark wie der Meister selbst. In seiner Werkstatt sitzt er leicht gekrümmt zwischen Wendespindel und Kreidestaub, zwischen Bienenwachs und Mehlpapp. Das seit seinem 16. Lebensjahr. Damals noch gemeinsam mit seinem Großvater.
Das Brauchtum braucht’s.
Davon ist der Grundlseer Herbert Seiberl überzeugt. Mit Leidenschaft setzt er sich für das Brauchtum seiner Region ein. Für ihn bestimmen die Brauchtumsfeste nicht nur den Jahresverlauf sondern stärken auch den Zusammenhalt im Ort.
Das Bartbinden, eine traditionelle Männerdomäne?
Nicht für Burgi Schramml aus Bad Aussee. Alles war immer Berufung, sagt sie, alles liegt immer in ihren Händen. Alles ist geprägt von der Verbindung zur Natur und Burgis besonderem Gespür.
Man kann die Dinge nicht erzwingen.
Die kommen oder kommen nicht. Und wenn sie nicht kommen, dann dauert es einfach ein bisschen länger. Zumindest wenn es nach Gründer der Werbeagentur „TRAKTOR 41“, Jörg Hoffmann geht.
Genau richtig: Die Tischler in der Sackgasse
Der Plättenbau ist den Amon Brüdern Erhard und Hans in die Wiege gelegt worden. Mit Grundlsee als Firmenadresse liegt ihre Tischlerei alles andere als zentral – und doch im Herzen von all dem, was sie brauchen: der Natur.
Ein halbes Jahrhundert fertigen Josef Zaisenbergers Hände Schuhe an.
Jedes Stück ein Unikat. Sein Motto war immer: „Des mochen wos nid olle machen.“ Nichts lieber als das: langlebige Maßschuhe auf den Fuß zu schustern. Und nichts lieber als das gemeinsam mit seiner Tochter Sonja Grill zu machen.